Gay flirts berlin app

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Am Sonntag war Schluss für die Kunst. Der Glaskasten in Berlin-Kreuzberg stand verwaist auf der Mitte des Heinrichplatzes. Das World Wide Web ist laut Dries Verhoeven eine anonymisierte Spielwiese für den homosexuellen Mann — und unsichtbar für den Rest der Gesellschaft.

Was bedeutet das für die Sichtbarkeit von Schwulen im Alltag? Und was passiert mit der Liebe, den zwischenmenschlichen Gefühlen in dieser Welt? Gemeinsam mit dem Berliner Theater Hebbel am Ufer entwickelte Verhoeven, selbst homosexuell, eine Performance, die sich mit der Möglichkeit bzw.

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Startseite Anmelden. Unmöglichkeit von Liebe in Zeiten von Smartphone-Apps für Sexdates beschäftigt. Verhoevens Plan: 15 Tage leben, daten und lieben in einem gläsernen Glaskasten. Unter anderem auch die App Grindr, welche vor allem in der schwulen Szene für Verabredungen zum Sex genutzt wird.

Mit Hilfe von Geo-Daten vermittelt die App potentielle Liebhaber aus dem direkten Umkreis - schnell, praktisch, umkompliziert. Diese Eigenschaften wollte sich Verhoeven zunutze machen. Sein Plan: Männerbesuch im Glaskasten, aber ohne Sex, sondern zum Schachspielen oder reden.

Sichtbar für den Zuschauer vor Glas wurde die gemeinsame Zeit von Künstler und Gast und die Grindr-Konversation, die dem Treffen vorausging — projiziert auf eine LED-Leinwand, live und in Farbe. Letzteres wurde für Verhoevens Projekt zum Verhängnis. Der erste Tag des Experimentes, der 1.

Oktober, verlief ruhig. Doch schon am zweiten Tag kam es zu einem Zwischenfall. Über Grindr hatte der Künstler den in Berlin lebenden Amerikaner Parker T. Was der Gast nicht wusste: Dass er mit seiner Verabredung Teil einer Kunstperformance werden würde. Das sein vermeintlich intimer Grindr-Flirt, für alle Welt sichtbar, auf einem öffentlichen Platz zu verfolgen sein wird.

Von den Tatsachen überrumpelt stürmte der Parker T. Im Anschluss kündigte er an, Strafanzeige gegen den Künstler und die Organisatoren zu stellen. Via Facebook rief er dazu auf, das Projekt zu beenden. Mit der Begründung, er sei nichtsahnend in eine Situation gezwungen worden, die für ihn emotional, ethisch und moralisch nicht tragbar gewesen sei.

Sicherheitsleute schützten am folgenden Tag den Künstler vor seinen Zuschauern. Was der Aktion folgte war ein Aufschrei der Gay-Community, der sich schnell über soziale Netzwerke verbreitete und vervielfachte. Der Vorwurf der Kritiker an Künstler und Theater: Zwangsouting und Datenmissbrauch.

Zwar entschuldigte sich Dries Verhoeven auf einer eigens veranstalteten Diskussionsveranstaltung für den Vorfall und sicherte zu, dass die Gesprächsverläufe und die Profile seiner Gesprächspartner in Zukunft unkenntlich gemacht werden würden, aber er kam zu spät.