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Schlagwörter : Kultur , Nachruf , Homosexualität , Hermannstadt , München. Zum Kommentieren loggen Sie sich bitte in dem LogIn-Feld oben ein oder registrieren Sie sich. Die Kommentarfunktion ist nur für registrierte Premiumbenutzer Verbandsmitglieder freigeschaltet.
Weltbürger und Vorkämpfer der gleichgeschlechtlichen Liebe — Erich Haas zur Erinnerung Am März nahmen auf dem Münchner Nordfriedhof rund 50 Freunde und Wegbegleiter Abschied von Erich Haas. Der bekannte Hotelfachmann war mit fast der wohl älteste Pionier der Schwulenbewegung in Deutschland.
Aufgrund des entspannten Umgangs mit seiner sexuellen Orientierung wurde er auch von vielen jungen Menschen verehrt. Seine gedruckten Erinnerungen sind ein berührendes Selbstzeugnis von Freundesliebe unter Männern im Deutschland der Nachkriegszeit. Wer sich für die Lebensgeschichte des gebürtigen Hermannstädters interessiert, dem sei sein Filmporträt bei queer.
Eigentlich wäre sein Leben fast zu Ende gewesen, ehe es richtig begonnen hatte. Doch das Schicksal hatte mit Erich Haas offenbar anderes vor und so durfte er dem Tod als gerade mal Jähriger wieder von der Schippe springen.
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Was war geschehen? An einem strahlenden Julitag des Jahres nahm Erich zusammen mit zehn Gymnasialkollegen, die wie er ihre Sommerfrische auf der Schanta verbrachten, an einer von seinem Mathe- und Physiklehrer Luitpold Michaelis geführten Tageswanderung zum Cindrel teil.
Nach längerem Zuwarten unter einem Felsvorsprung gab der eigentlich bergerfahrene Lehrer dem Drängen der frierenden, teils mangelhaft ausgerüsteten Schülergruppe nach, und man setzte die Wanderung auf den flachen Berghängen fort. Wenig später traf ein heftiger Blitzschlag die Oktavianerin Alice Reissenberger, die leichtsinnigerweise mit aufgespanntem Regenschirm wanderte.
Die anderen wurden teils meterweit durch die Luft geschleudert, sieben erlitten Verletzungen und Krämpfe, es habe wie auf einem Schlachtfeld ausgesehen. Als Erich wieder zu sich kam, half er seinem Lehrer, die Bewusstlosen mit Hagelkörnern einzureiben. Für die schwer verletzte Alice kam jedoch jede Hilfe zu spät.
Ironischerweise hatte gerade Albrich seinem Lehrer geraten, vom exponierten Höhenweg lieber querfeldein zur Waldgrenze abzusteigen wie eine Lehrkraft mit solcher Schuld umgeht, mag man sich als Berufskollege gar nicht ausmalen. Die Tote konnte erst am nächsten Tag geborgen werden.
Noch unbeschwert und lebensfroh: die Hermannstädter Gymnasiastengruppe mit ihrem Lehrer Luitpold Michaelis hinten rechts auf der Cindrel-Spitze. Vor Michaelis Erich Haas mit Hut , hinten links Alice Reissenberger, rechts von ihr Marta Albrich, davor herabsteigend Hermann Albrich, rechts sein Vetter Gustav Arz.
Sammlung Peter Albrich Fotoalbum von Prof. Hermann Albrich Wahrscheinlich verändert ein so tiefgreifendes Erlebnis das Leben für immer. Auch Hermann Albrich später Professor an der TH München, vgl. Siebenbürgische Zeitung Online vom 2. Februar erzählte später oft von dieser tragischen Episode seiner Jugend.
Geboren wurde Erich am Juli in Hermannstadt als Sohn des Rechtsanwaltes Dr. Franz Haas Nachruf in der Siebenbürgischen Zeitung vom März und der Teigwarenfabrikantentochter Erna Uhl. Im Oktober skizzierte Herter General Josef Bem bei einer Parade, das danach gemalte Ölbild befand sich im Besitz von Herters Tochter Julie verheiratete Uhl, die es um Emil Sigerus überlassen haben soll heute wohl im Ungarischen Nationalmuseum.